Zweimal wird in der Tora dem Alten Testament das Wunder erzählt bei dem Mose den dürstenden
Israeliten in der Wüste Wasser aus einem Felsen schlägt in Numeri 20 und Exodus 17.
Interessant sind die unterschiedlichen jüdischen und christlichen Rezeptionen dazu. Diese
werden in der vorliegenden Studie anhand von Werken der bildenden Kunst untersucht. Bilder die
Textverständnisse Zeitgeist und in der jeweiligen Gesellschaft aktuelle Fragen in oft wilder
Exegese zum Ausdruck bringen und auch Judentum und Christentum immer wieder in Übernahmen und
Abgrenzungen neu in ein Verhältnis setzen. 3 jüdische und 3 christliche Fallbeispiele aus
unterschiedlichen Zeiten stehen dabei im Zentrum. Dabei zeigt sich dass man sich im Judentum
vor allem für Numeri 20 interessiert und aufgrund der Strafe Gottes dass nämlich Mose nicht
ins verheissene Land kommen darf darüber diskutiert: Was war Moses Sünde? Für die christliche
Rezeption steht vielmehr Exodus 17 im Vordergrund das Wunder des lebensrettenden Wassers und
Mose als strahlende Präfiguration des Messias. Dies wirft letztlich die Frage auf welche Rolle
das implizite Vorwissen beim Textverständnis spielt und was das für den interreligiösen Dialog
bedeutet