Unsere eigene Geburt und unser eigener Tod entziehen sich unserem reflektierten Erleben. Die
Literaturen der Welt bieten uns die Chance Zugriff auf Anfang und Ende eines Lebens zu
erhalten Geburt Leben Sterben und Tod zu repräsentieren zu reflektieren und zu
(re)inszenieren. Aus dieser hochmobilen Konfiguration ergeben sich ungeheure kreative Kräfte
welche dieser Band mit Blick auf die Frage des Lebenswissens analysiert. Welche
literaturgeschichtlich und ästhetisch relevanten Aspekte treten in den Geburts- und
Sterbeszenen in den romanischen Literaturen der Moderne hervor? Inwieweit enthalten die
Gestaltungsformen von Geburt und Sterben erzähltechnische Programmierungen die uns nicht
notwendigerweise den Schlüssel zum eigenen Leben sicherlich aber den zum Leben der Literaturen
der Welt in die Hand geben? Furchtlos sollen diese Vorlesungen das Zusammenleben von Liebe und
Tod von Leben und Lesen das (literarische) Erleben von Geburt oder das (literarische)
Überleben des eigenen Todes anhand von Texten aus der Romania des 18. bis 20. Jahrhunderts
untersuchen.