Die Industriefotografie wie man sie kennt präsentiert Maschinen und gewaltige Anlagen der
Großindustrie den arbeitenden Menschen aber meist nur in Gruppen oder für einen
Größenvergleich der beeindruckenden Produktionsmaschinerie. Der Alltag industrieller
Auftragsfotografie in mittelständischen produzierenden Unternehmen sah anders aus. Am Beispiel
hannoverscher Konsumgüterfirmen zeigt die Autorin welche Bedeutung die Fotos der Beschäftigten
- ungelernte Arbeiterinnen und selbstbewusste Fachkräfte - für das Selbstverständnis der
Unternehmen und für ihre Außendarstellung hatten wie sich die Bildkonzepte unterschieden und
im Lauf der Jahrzehnte veränderten. Die Mitarbeiter -innen waren dabei keine Randfiguren.
Informationen zum Arbeitsvorgang und zum historischen Kontext aus Archivrecherche
Werkszeitungen und Zeitzeugeninterviews begleiten die Aufnahmen. Die Arbeit füllt mit dem Blick
auf die Auftragsfotografie mittelständischer Konsumgüterfabrikanten eine Leerstelle in der
Literatur zur Industriefotografie. Kristina Huttenlocher geb. Blunck aufgewachsen in Hannover
studierte in Berlin und Frankfurt Politikwissenschaft Geschichte Germanistik und
Wirtschaftswissenschaften. Sie arbeitete als Lehrerin und Schulleiterin forschte zur
Geschichte hannoverscher Nahrungsmittelunternehmen und veröffentlichte die Firmengeschichten
von Feinkost-Appel (2013) und der Schokoladenfabrik B. Sprengel & Co (2016).