Ciceros De officiis geschrieben 44 v. Chr. gehört zu den anerkannten Klassikern der
Philosophie ist aber in seinen philosophischen Dimensionen und Gehalten bisher nicht
hinreichend für ein breiter interessiertes Fachpublikum im deutschsprachigen Raum erschlossen.
Die Schrift behandelt zentrale Themen der antiken Moralphilosophie und ist eine der wichtigsten
Quellen zur stoischen Ethik. Die Konzepte des Tugendhaften (honestum) und des Nützlichen
(utile) werden sowohl begrifflich als auch kasuistisch untersucht und ihr Verhältnis genauer
bestimmt. So entwickelt Cicero eine differenzierte Pflichtenethik die im Rahmen der berühmten
Vier-Personen-Lehre auch ein Schlaglicht auf die philosophischen Wurzeln des Konzepts der
Menschenwürde wirft. Das Werk ist eine Gelenkstelle in der Geschichte der Ethik und hat nicht
zuletzt die Entwicklung der neuzeitlichen Deontologie (etwa bei Ch. Garve und I. Kant)
entscheidend beeinflusst. Im Rahmen dieses Bandes erfährt De officiis zum ersten Mal eine
philosophisch orientierte kooperative Kommentierung aus der Feder renommierter Fachleute die
das Werk sowohl für Studierende und Dozierende in Philosophie sowie Klassischer Philologie als
auch für interessierte Laien zugänglich macht.