Konrad Sziedat untersucht erstmals systematisch die Hoffnungen die westdeutsche Linke seit
1980 in die Transformationsprozesse im Ostblock setzten. Ausgehend von der
Unterstützungskampagne Solidarität mit Solidarnosc kann er mit den Möglichkeiten der
historischen Netzwerkanalyse zeigen wie Linke unterschiedlichster ideologischer Orientierung
wiederholt zu gemeinsamen Aktionen zusammenfanden. Auch verdeutlicht er an der Historischen
Semantik von Begriffen wie Sozialismus dritter Weg und Zivilgesellschaft Erwartungen und
Enttäuschungen westdeutscher Linker bis Mitte der 1990er Jahre. Der tiefgreifende Wandel der
Linken im späten 20. Jahrhundert wird damit in den größeren Zusammenhang des mittel- und
osteuropäischen Umbruchs eingebettet.