Mit dem Kleinen Mittelhochdeutschen Wörterbuch liegt zum ersten Mal seit dem Erscheinen von
Matthias Lexers Taschenwörterbuch im Jahre 1879 ein neues Nachschlagewerk für
mittelhochdeutsche Texte vor. Es ist als Hilfsmittel für alle konzipiert die
mittelhochdeutsche Texte lesen und verstehen wollen - in erster Linie für Studierende der
Älteren Germanistik aber auch für Wissenschaftler die einen ersten schnellen Zugriff auf die
Bedeutung eines mittelhochdeutschen Wortes suchen. Da das Wörterbuch Informationen über einen
epochen- und gattungsübergreifenden Wortschatz erschließen soll sind Texte aus dem Zeitraum
1070-1450 berücksichtigt. Der dargestellte Wortschatz wird eingegrenzt auf Texte die für den
akademischen Unterricht relevant sind. Eine Korpus-Bibliographie macht das Auswahlprinzip
transparent. Dem Benutzerzweck entsprechend ist das neue Wörterbuch als Bedeutungswörterbuch
angelegt das auf Umschreibungen verzichtet. Die neuhochdeutschen Synonyme basieren auf einer
Überprüfung aller Belege im Kontext der Quellengrundlage. Sie ermöglichen das Verständnis jeder
im Korpus belegten Textstelle und sind in einer wörtlichen Übersetzung verwendbar ohne einer
individuellen Interpretation vorzugreifen. Als Hilfsmittel zur Rezeption von Texten stellt das
Wörterbuch Lautstand Genus Flexion und Syntax nicht nach normativen Kriterien sondern
grundsätzlich deskriptiv den Textbelegen folgend dar. Angaben zur Valenz der Verben ermöglichen
eine leichtere Zuordnung des mittelhochdeutschen Worts zu seiner neuhochdeutschen Entsprechung.