Mit der bisher kaum bekannten weil größtenteils unerforschten Geschichte der
deutsch-lateinischen Wörterbücher (1750-1850) beschäftigt sich vorliegendes Buch. Umfassend
werden diese Wörterbücher aus latinistischer Perspektive auf Wortschatz und
kulturgeschichtliche Relevanz hin untersucht. Den Schwerpunkt bilden die Werke unter anderem
von Kirsch (seit 1714) Bayer (seit 1724) Bernhold (1757) Bauer (seit 1778) Scheller (seit
1784) Kraft (seit 1820 1821) Lünemann (1821) Wüstemann (1826 27) Schönberger (seit 1820)
und Georges (zuletzt 1882). Als wichtigster Faktor für die hohe Anzahl an neuen Wörterbüchern
lässt sich vor allem das neuhumanistische Gymnasium protestantischer Provenienz ausmachen in
dem das Lateinische trotz Niedergang des Gebrauchlateins immer noch überraschend stark im
Mittelpunkt stand. Untersucht werden die Wörterbücher daraufhin wie stark sich der Wandel des
Lateinischen von einer akademischen Umgangssprache hin zu einer der Formalbildung dienenden
Sprache mit klassizistischem Anspruch am Gymnasium auch in den Wörterbüchern niederschlägt.
Verankert an der Schnittstelle zwischen Kultur- und Sprachgeschichte zwischen lateinischer
Didaktik- und zeitgenössischer Lexikographiegeschichte kann dieses Buch als grundlegende
Studie der weiteren Erforschung dieses Feldes dienen.