Der Band beleuchtet die dynastieerhaltende Rolle des Nachwuchses an frühneuzeitlichen
Fürstenhöfen ebenso wie das horizontale und vertikale Zusammenspiel der Akteur_innen. Es wird
versucht das Narrativ der älteren Forschung zu durchbrechen Dynastien als eine Folge von
männlichen Herrschern zu betrachten. Stattdessen fokussieren die Beiträge auf den
zeitgenössischen Umgang mit Nachkommen und den damit verbundenen Zukunftsszenarien. Ziel ist es
mit dem Fokus auf die Fürstenkinder unser bisheriges Verständnis von Herrschaftspraxis zu
erweitern und die politische Kommunikation der Fürstenhöfe gegenüber verschiedenen
Öffentlichkeiten unter Einbeziehung der Hoffnungsträger neu zu lesen. So wird gefragt wie die
Familien als Vorbild wahrgenommen wurden und wie der Nachwuchs Kommunikationsanlässe schuf.
Dadurch lässt sich erkennen in welchem Maße der Umgang mit den Kindern die jeweilige
dynastische Kultur prägte. Der Band vereint Beiträge von kulturwissenschaftlich arbeitenden
Historiker_innen die anhand von vielfältigem Quellenmaterial neuen Fragen von Emotionalität
Machtinszenierung und Kindeswohl nachgehen.