Im Jahr 1720 erlebte Europa seine erste große Börsenspekulationswelle sowie die ersten großen
Crashs. Während sich die Aktienkurse in Paris London und Amsterdam teils vervielfachten wurde
auch in einer Reihe anderer Städte spekuliert. Darüber hinaus diskutierten Akteure Pläne für
Kompagnien und gründeten neue Unternehmen an zahlreichen Orten. Aus europäisch und global
verflechtender Perspektive untersucht die Studie die Motive von Regierungen und Promotoren von
Aktiengesellschaften vor dem Hintergrund der zeitgenössischen politisch-ökonomischen Debatten.
Indem der Aktienhandel nicht im Zentrum steht wird der Blick frei für neue Deutungen. Die
Ereignisse lassen sich so nicht nur als gescheiterte Hyperspekulation interpretieren sondern
auch als Suche nach dem Weg in eine offene ökonomische Zukunft. In der explosiven Dynamik des
Jahres 1720 erblicken wir die Grundstrukturen des industriellen Zeitalters.