Völkische Forschungsparadigmen wirken über die NS-Zeit hinaus und können bis in die Gegenwart
verfolgt werden. Erst 1998 stellte der Historikertag in Frankfurt die Verstrickung der Lehrer
führender deutscher Sozialhistoriker ins Rampenlicht. Im Zentrum des Bandes stehen die
Ursprünge und Auswirkungen völkischer Stereotypen im 19. und 20. Jahrhundert und die
Radikalisierung Nazifizierung und Mobilisierung von Wissenschaftlern im Dienste
rechtspopulistischer Wissenschaftsfelder in den Jahren bis 1945. Untersucht werden langfristig
wirksame Netzwerke und die Kontinuität von Antisemitismus und rassistischem Nationalismus.