Der Sammelband präsentiert in miteinander vernetzbaren Fallbeispielen erstmals die Überlegungen
und ersten Ergebnisse einer aus Literaturwissenschaftlern Handschriftenforschern
Kunsthistorikern und Historikern zusammengesetzten internationalen Forschergruppe welche über
die Anwendung eines um rezeptionsgeschichtliche und intermediale Aspekte erweiterten
überlieferungsgeschichtlichen Ansatzes zum literarischen und kulturellen Relief einer
Landschaft nachdenkt. Ausgegangen wird dabei primär von den überlieferten Handschriften und
ihrem Leben in unterschiedlichen historischen und institutionellen Kontexten sowie ihrer
Verankerung in sozialen Formationen und deren Netzwerken als Verteilersystemen. Der
deutschsprachige Südwesten im 14. Jahrhundert als unbestrittene kulturelle und literarische
Drehscheibe der Zeit erschien zur Erprobung des Konzeptes besonders geeignet. Mit diesem ersten
Band einer 'Kulturtopographie des alemannischen Raumes' die auf das spätere Mittelalter
fokussiert ist soll eine innovative Literatur- und Kulturgeschichtsschreibung angeregt werden
welche eine Kulturlandschaft in ihrer Gleichzeitigkeit von Produktion und Rezeption von Export
und Import literarischer wie pragmatischer Texte und Kulturzeugnissen erfasst.