In diesem Buch wird Friedrich Schleiermachers Sozialtheorie des Christentums entfaltet.
Grundlage sind die bisher unzulänglich publizierten Vorlesungen über die Christliche
Sittenlehre in denen der Berliner Theologe die kulturelle Wirksamkeit der christlichen
Religion diachron und synchron entfaltet. Neben den Kirchen werden eine Reihe von sozialen
Formationen identifiziert in denen sich der christliche Glaube durch das Handeln der
Christinnen und Christen realisiert und gesellschaftlich sichtbar wird. Die christliche
Sittenlehre mündet in einer multiplen Sozialtheorie des Christentums aus der man für die
Beschreibung der Lage der christlichen Religion in der Gegenwart methodische und kategoriale
Anregungen entnehmen kann insofern die übliche Gleichsetzung von Christentum und Kirche(n)
überwunden wird und Formen der Vergemeinschaftung auf der Basis schwacher oder volatiler
Institutionalisierung in den Blick genommen werden.