Flüsse sind (genauso wie Meere oder Gebirge) seit jeher ein prägender Bestandteil von Räumen.
Sie dienen als natürliche Grenzen formen den Charakter einer Landschaft und prägen das Bild
ganzer Regionen. Für die Wahrnehmung eines geografischen Raumes spielen Flüsse daher eine ganz
wesentliche Rolle und sie sind selbst aktiv an der Konstitution von Räumen beteiligt. In
politischer Hinsicht sind Flüsse oftmals umkämpfte Grenzen oder Orte kriegerischer
Auseinandersetzungen und können zur Projektionsfläche für nationale Diskurse werden.
Gleichzeitig bilden sie aber auch Räume des Kontakts in denen kulturelle Transfer- und
Austauschprozesse stattfinden als solche tragen sie entscheidend zur Herausbildung von
Raumkulturen bzw. zur Entstehung von Kulturräumen bei. Die Vielfalt der Flusslandschaften zu
umreißen und zugleich den Begriff zu konturieren ist ein Ziel des vorliegenden Bandes.