Was kennzeichnet eine gelingende Geburt und welche Zugänge sind geeignet um diese Frage zu
beantworten? Schien es in der klassischen Moderne lange Zeit so als könne die medizinische
Geburtshilfe hier als Leitdisziplin fungieren so sind in der reflexiv gewordenen Moderne von
verschiedenen Fachrichtungen Zweifel an einem solchen Selbstverständnis angemeldet worden.
Kritisiert wird dabei etwa die Ausblendung des spezifischen uneinholbar subjektiven
Erlebenskontextes der Schwangeren problematisiert wird ein Zugriff der über
präskriptiv-normative Zugangsweisen Kriterien für eine gelingende Geburt vorgeben möchte.
Kontroversen ergeben sich zudem aus der Professionenkonkurrenz zwischen Hebammen Ärztinnen und
Ärzten. Umstritten ist weiterhin die Bedeutung der Geburt als Statusübergang eine Frage die
durch die erweiterten Möglichkeiten pränataler Diagnostik ihre Dringlichkeit gewinnt: Begründet
erst die Geburt ein eigenständiges Lebensrecht? Schließlich steht zur Debatte welche
Anhaltspunkte sich für eine Ethik der Elternschaft aus dem spezifischen Geschehen von
Schwangerschaft und Geburt ableiten lassen. Die Beiträge dieses Bandes loten in
interdisziplinärer Perspektive verschiedene Zugänge zu diesen Grundfragen des Menschseins aus.