Der aus Fürth stammende jüdische Kaufmann Moritz Bendit litt nach einer Erkrankung als junger
Mann an Wahnvorstellungen und körperlichen Beeinträchtigungen. Im Jahre 1898 wurde er in die
Münchner Kuranstalt Neufriedenheim aufgenommen in der er fast 42 Jahre verbringen sollte. Im
September 1940 fiel er der Euthanasie zum Opfer. Die international renommierte Kuranstalt
Neufriedenheim war unter der Leitung von Hofrat Dr. Ernst Rehm vorwiegend auf wohlhabende
Patienten ausgerichtet. Aber auch weniger bemittelte Künstler wie die Schriftstellerin
Marieluise Fleißer gehörten zu den Patienten. Die Eindrücke ihres Aufenthalts im Jahre 1938
verarbeitete sie später zu einer Erzählung in der sie auch auf die Lage der jüdischen
Anstaltspatienten in der NS-Zeit einging. Dieses Buch untersucht die Gründung den Aufstieg und
das Ende der Kuranstalt Neufriedenheim anhand der Lebensgeschichten des national-liberalen und
schließlich nationalsozialistischen Psychiaters Ernst Rehm und seines jüdischen Patienten
Moritz Bendit.