Das Gebiet der heutigen Ukraine gehörte zu den zentralen Tatorten der deutschen
Besatzungsverbrechen und des Holocaust. Im September 1941 richteten die Deutschen dort das
Reichskommissariat Ukraine ein das zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung aus Teilen des
damaligen Ostpolens sowie der Sowjetrepubliken Belarus und Ukraine bestand. Zur Jahreswende
1941 42 ließ das Reichssicherheitshauptamt dort auch stationäre Dienststellen der Kommandeure
der Sicherheitspolizei und des SD aufbauen. Sie führten weitgehend die verbrecherische
Tätigkeit der sogenannten Einsatzgruppen fort die weiter nach Osten vorstießen. Doch mit einem
Unterschied: Sie waren gekommen um zu bleiben und die Dystopie eines deutsch-dominierten
Osteuropas in die Praxis umzusetzen. In der Folge erschossen die Angehörigen dieser
Dienststellen unzählige als Juden und Roma verfolgte Menschen und Kriegsgefangene errichteten
ein eigenes Lagersystem verfolgten den Widerstand richteten eine einheimische Kriminalpolizei
ein und nahmen aktiv Einfluss auf die Kirchenpolitik. Die Studie untersucht erstmals die
Geschichte und das Personal der Dienststellen im Reichskommissariat Ukraine und wirft damit
auch neues Licht auf die Praxis der Besatzung und den Holocaust.