Im mittleren 19. Jahrhundert durchkreuzen sich alte und neue Literaturauffassungen auf
unterschiedliche Art und Weise. Klassizistische romantische und vormärzliche Ansichten treffen
auf realistische oder gar naturalistische Literaturmodelle journalistische und unterhaltende
Schreibweisen treten in Konkurrenz zur Kunstliteratur. Dieser Sammelband geht in 18 Beiträgen
vergessenen Konstellationen dieser literarischen Kommunikation insbesondere in der zweiten
Jahrhunderthälfte nach. Er erhellt Entwicklungen der periodischen Presse des literarischen
Marktes sowie der Poetik und analysiert historische religiöse und gesellschaftliche Funktionen
der Literatur. Erörtert werden Gattungsfragen (Abenteuerroman historische Lyrik Verhältnis
von Feuilleton und Essay) und Einzeltexte von Gottfried Keller Wilhelm Raabe Paul Heyse oder
deutsche Übersetzungen von Charlotte Brontës Jane Eyre die Volksschriftstellerei als
Volksaufklärung oder als Versuch sich als Nationalliteratur zu etablieren und Beispiele von
jüdischer und katholischer Belletristik. Im Weiteren werden auch neue publizistische Strategien
in den Blick genommen (Verhältnis von Text-Bild in illustrierten Zeitschriften literarische
Mehrfachverwertungen Buchreihen).