Das Werk der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat die Möglichkeiten literarischer Ästhetik
in den letzten fünf Jahrzehnten entscheidend erweitert - fast durchgängig durch die polemische
Infragestellung und Aberkennung geltender Doxa. Die Beiträge des vorliegenden Bandes beleuchten
an ausgewählten Beispielen aus unterschiedlichen Werkphasen die ästhetischen Provokationskräfte
der Jelinekschen Werke und rücken sie damit in den Kontext der künstlerischen Avantgarde deren
Destruktionen im literarischen Feld immer auch zu produktiven Revisionen geführt haben. In
einer solchen Optik wird sichtbar in welchem hohen Ausmaß die spezifisch ästhetische
Kampfansage der Texte vornehmlich der Kunst selbst gilt und zentrale Bereiche der Poetologie
Werkpolitik Autorschaft Intertextualität und Intermedialität umfasst. Die Provokationen der
Kunst so erweist sich gehen einher mit einer neuen Auffassung von Literatur die sich nicht
zuletzt in der ästhetischen Figuration der Texte selbst zeigt.