Obwohl die Konstruktionsgrammatik die semantischen Eigenschaften von grammatischen
Konstruktionen in den Fokus rückt ist bislang kein umfassender Ansatz für die semantische
Beschreibung von Konstruktionen entwickelt worden. Der Ansatz einer Konstruktionssemantik soll
diesem Desiderat begegnen indem er eine Verbindung aus gebrauchsbasierter
Konstruktionsgrammatik und Frame-Semantik im Sinne des FrameNet-Projekts sucht vermittelt
durch das Analyseformat der Konstruktikographie. In theoretischer Hinsicht werden dafür die
semantischen Eigenschaften von syntaktischen Konstruktionen sowie ihren Instanzen (Konstrukten)
im Rückgriff auf Frames modelliert. In methodologischer Hinsicht wird die Nutzbarkeit des
Ansatzes für die konstruktikographische Dokumentation von Konstruktionen aufgezeigt. In
empirischer Hinsicht leitet die Untersuchung einer Konstruktionsfamilie aus drei deutschen
Reflexivkonstruktionen die Entwicklung einer Konstruktionssemantik und demonstriert ihre
Anwendbarkeit. Die Arbeit leistet einen innovativen Beitrag zur Weiterentwicklung von
Konstruktionsgrammatik und Konstruktikographie sowie ihren Bezügen zur Frame-Semantik und
richtet sich an alle Linguist -innen die auf diesen oder verwandten Gebieten arbeiten.