Sein Name war Salomón und er war der ältere Bruder seines Vaters. Er starb als er fünf Jahre
alt war und ertrank im Amatitlán-See seine Leiche wurde nie gefunden. In den späten 1970er
Jahren mehr als dreißig Jahre später scheinen die Spiele zwischen dem Erzähler Eduardo und
seinem Bruder am Ufer des Sees die brüderliche Rivalität ihres Vaters und ihres Onkels
heraufzubeschwören und auf die doppelte Bedeutung des Begriffs im Spanischen anzuspielen: duelo
als Kampf und duelo als Trauer. In diesem kurzen und meisterhaften Roman erforscht der
guatemaltekische Schriftsteller Eduardo Halfon die Mechanismen der Identitätskonstruktion
indem er in jene eintaucht die in brüderlichen Beziehungen ihren Ursprung haben und die
Grenzen zwischen Fiktion und Realität verwischen. Ein tiefgründiger und gefühlsbetonter Text
der den Ruf des Autors unterstreicht der - wie die französische Zeitschrift Lire bemerkte -
einer der wenigen Schriftsteller ist die nicht lange schreiben müssen um viel zu sagen.
Vollständiger Text mit Anmerkungen und Informationen über den Autor.