Siggi Jepsen sitzt wegen Kunstdiebstahls in einem Jugendgefängnis. In der Deutschstunde soll er
einen Aufsatz über "Die Freuden der Pflicht" schreiben. Doch er gibt ein leeres Heft ab. Zur
Strafe muss Siggi die Arbeit nachschreiben. Es tauchen Erinnerungen auf die ihn nicht
loslassen. Bilder aus seiner Kindheit in den Jahren 1943 bis 1945. Siggi denkt an seinen
Vater Jens Ole Jepsen einen pflichtbewussten Polizisten. Und an einen Freund der Familie den
Maler Max Ludwig Nansen. Die Nationalsozialisten verbieten damals Nansen das Malen. Doch er
hält sich nicht an das Verbot. Siggis Vater bekommt den Auftrag ihn zu überwachen - und er
gehorcht ohne Widerspruch. Für Siggi beginnt ein innerer Kampf: Soll er gegenüber seinem Vater
loyal bleiben oder dem Maler helfen? Darf man alles tun was befohlen wird? "Deutschstunde"
von Siegfried Lenz erschienen 1968 ist ein bewegender Roman über Schuld und Mut über blinden
Gehorsam - und über die schwere Entscheidung zwischen Pflicht und Gewissen.