Der Titel des vorliegenden Unterrichtsmodells Sprache - Denken - (Medien-)Wirklichkeit lässt in
vier Schlagworten den Facettenreichtum der Thematik erahnen. Die Sprache die als
künstlerisches Material literarischer Werke oder Ausdrucksmittel informativer Texte ehedem
stets Mittelpunkt des Deutschunterrichts ist steht nun als solche im Mittelpunkt eigener
Unterrichtsreihen. Linguistische philosophische historische und medientheoretische
Betrachtungsweisen ergänzen einander und lassen aufleuchten wie vielschichtig und komplex die
Beschäftigung mit dieser genuin menschlichen Fähigkeit Sprache ist. Sie steht im Spannungsfeld
zwischen antiken philosophischen Überlegungen und der jüngsten Erforschung eines Sprachgens
sprachwissenschaftlichen Theorien und literarischen Reflexionen dem Erlernen der ersten Worte
und der Prägung durch Medien. Die Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II sowie die
Vorgaben für die Abiturprüfungen nahezu aller Bundesländer spiegeln die Relevanz des Themas
wider indem sie unter verschiedenen Schwerpunktsetzungen die Auseinandersetzung mit Sprache im
weitesten Sinn ausweisen. Die vorliegenden Materialien sind sowohl für den Grund- als auch für
den Leistungskurs der Oberstufe geeignet. Je nach zur Verfügung stehender Unterrichtszeit und
Zusammensetzung der Lerngruppe muss aus den vorgeschlagenen Erarbeitungsschritten und
Arbeitsblättern eine Auswahl getroffen werden und der Umfang reduziert werden. Um das Interesse
der Schülerinnen und Schüler zu wecken und aufrechtzuerhalten werden im Verlauf der Arbeit mit
diesem Unterrichtsmodell immer wieder Situationen für entdeckendes Lernen oder
Anwendungssituationen für einzelne theoretische Zugriffe geschaffen. Neben diesen
schülerorientierten Methoden finden sich auch Phasen verstärkter analytischer Textarbeit die
dem wissenschaftspropädeutischen Auftrag des Unterrichts der Sekundarstufe II Rechnung tragen.