Wie kann die jesuanische Botschaft vom Reich Gottes unter den heutigen veränderten kulturellen
Gegebenheiten in ihrem Wesen bewahrt bleiben? Die Parabel vom barmherzigen Samaritaner spiegelt
nicht nur die brutalen Folgen einer erziehungsbedingten infantilen Angst vor Gott wider
sondern zeigt auch Wege aus der Gottesfurcht hin zum empathischen Kontakt mit unseren
verdrängten Seiten - Kräfte der Solidarität mit allem geschundenen Leben die Schülerinnen und
Schüler und Lehrerinnen und Lehrer mehr denn je benötigen. Inmitten von Gewaltexzessen in
Kirche Gesellschaft und Schule appelliert Jesus damit psychologisch feinfühlig an Strategien
mittels derer Menschen sich selbst einander und dem Göttlichen authentisch und heilsam
begegnen. Die Unterrichtsreihe zu Lk 10 25-37 berücksichtigt folgende fachdidaktische
Prinzipien: Exemplarizität: Die Parabel behandelt im Besonderen was die Erzählungen Jesu
wesentlich an Reich-Gottes-Botschaft transportieren: den Boykott der neurotischen
religiös-kultischen Zwänge und eine erfolgreiche Therapie des durch sie vergewaltigten Lebens.
Fachwissenschaftliche Zuverlässigkeit: Die Sachanalyse vernetzt Erkenntnisse aus
Religionswissenschaft historisch-kritischer und tiefenpsychologischer Exegese.
Schülergemäßheit: Die Reihen spüren existenziell bedeutsamen Korrelaten nach: Empathie Instinkt
- Emotion - Vernunft Umgang mit (religiös motivierter) Gewalt Identität durch Emanzipation von
Autoritäten Produktive Verlangsamung: Das Thema wird mit Muße und Tiefgang erschlossen. Die
Arbeitsblätter setzen auf kreative Methoden ohne analytische auszuklammern sodass sich
Handlungs- und Produktionsorientierung und die Vermittlung von Grundkenntnissen angemessen
ergänzen und dem Leistungsstand der Lerngruppe angepasst werden können. Der Band eignet sich
für den Einsatz am Ende der Sekundarstufe I sowie in allen Phasen der Sekundarstufe II und
lässt sich problemlos den katholischen und evangelischen Lehrplänen zuordnen.