Bevölkerungsgeographische Themen finden sowohl in regionalen als auch in globalen
Zusammenhängen eine hohe Aufmerksamkeit in Politik Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Gründe
liegen in sehr unterschiedlichen Trends die sich mit mehreren Gegensatzpaaren beschreiben
lassen: Bevölkerungswachstum versus -rückgang Geburten- versus Sterbeüberschüsse steigende
versus sinkende Lebenserwartung von Neugeborenen Gewinne versus Verluste bei internationalen
Migrationen. Zur Bewältigung der vielfältigen und alle Länder betreffenden Herausforderungen
verabschiedeten die Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die 17
definierten Nachhaltigkeitsziele sind in fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien
zusammengefasst. Die Bedeutung bevölkerungsgeographischer Ziele kommt in den ersten fünf
Nachhaltigkeitszielen zum Ausdruck: keine Armut kein Hunger Gesundheit und Wohlergehen
hochwertige Bildung Geschlechtergleichheit. Hier werden demografische Herausforderungen wie
gesellschaftlicher Wandel überdurchschnittliche Sterblichkeit oder gute Lebensverhältnisse
thematisiert. Diese Vielfalt von Fragstellungen der Bevölkerungsgeographie versucht dieses Buch
zu umreißen. Inhaltliche Schwerpunkte sind Bevölkerungsentwicklung und -struktur natürliche
wie räumliche Bevölkerungsbewegungen und zukünftiger Bevölkerungswachstum. Dabei verdeutlicht
eine globale Darstellung allgemein gültige Trends. Regionale Fallbeispiele vertiefen mit ihren
spezifischen Kontexten die dargelegten Erklärungsansätze und Modelle.