Odo Marquards (1928-2015) Essays sind verblüffend zeitlos: Sie schließen nahtlos an
gegenwärtige Debatten an und schaffen zugleich mit wohltuender Distanz Klarheit. In »Plädoyer
für die Einsamkeitsfähigkeit« widmet er sich dem Problem dass es so vielen an der Fähigkeit
mangelt mit Einsamkeit adäquat umzugehen. In »Diätetik der Sinnerwartung« zeigt er dass vor
allem ein übermäßiger Sinnanspruch für die allgegenwärtige Sinnverlustklage verantwortlich ist.
Der titelgebende Essay schließlich nimmt eine Analyse von gegenwärtigen Verschwörungsideologien
vorweg. Ein Nachwort des Marquard-Schülers Franz Josef Wetz ordnet die Texte ein.