In Kriegen und Gewaltkonflikten sind Zivilisten und vor allem Frauen zunehmend Opfer von
Gewalt. In den militärischen Kampfeinheiten dienen wiederum hauptsächlich Männer. Diese
Tatsache wird in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch reduziert auf eine stumpfe
Gegenüberstellung: Männlicher Krieg und weiblicher Frieden. Tatsächlich aber entspricht die
Wirklichkeit von Gewalt und Gewalterfahrungen nicht dieser strikt bipolaren Rollenverteilung.
Die Historikerin Claudia Kemper diskutiert die Komplexität von Geschlechterordnung und Gewalt
und wie diese sich fortsetzt wenn die Gewalt längst beendet ist oder weit entfernt
stattfindet.