Das Zessionsrecht bildet einen wichtigen Gegenstand internationaler Rechtsvereinheitlichung.
Doch schon in den nationalen Rechtsordnungen Europas divergieren Einzelregelungen wie etwa zu
Abtretungsanzeige und Abtretungsverboten grundlegend. Lukas Kämper untersucht in einer
historisch-vergleichenden Analyse am Beispiel des französischen und deutschen Rechts die
dogmatischen Verbindungen dieser Einzelfragen zum Forderungsbegriff. Dabei zeigt er dass
nationale Besonderheiten im Abtretungsrecht vielfach auf eine aus heutiger Sicht unplausible
normative Entkopplung der Zessionsdogmatik vom Forderungsbegriff zurückgehen. Vor diesem
Hintergrund reflektiert der Autor Sonderwertungen des Zessionsrechts kritisch am modernen
Forderungsbegriff einerseits und der ökonomischen Bedeutung der Zession im 21. Jahrhundert
andererseits. Anschließend formuliert er Vorschläge für künftige Vereinheitlichungsbemühungen.