Der interdisziplinär angelegte Band analysiert sowohl in theoretischer Absicht als auch an
konkreten Beispielen aus verschiedenen historischen Epochen die Struktur von Normkrisen und
normativen Transformationsprozessen (insbesondere auf dem religiösen und dem politischen Feld).
Warum zerbrechen normative Gewissheiten und wie gelingt es Akteuren neue 'letzte Wahrheiten'
Grundwerte und Paradigmata normativer Diskurse zu etablieren und sich dabei selbst als
Norminstanzen zu legitimieren? Welcher Zusammenhang besteht zwischen normativer Kritik und
Krise? Wann und wie ändern verschieben oder stabilisieren sich Rechtfertigungsnarrative und
welche Dynamik resultiert hieraus? Wie entstehen in der Dialektik von Kontinuität und
Diskontinuität neue Lösungen? Wie sehen die Prozesse aus in denen dies geschieht? Gibt es
idealtypische Strukturen der Verflüssigung und Verfestigung von Normen und normativen Diskursen
und was ist der geeignete theoretische Zugriff auf solche Prozesse?