Die Peoples ' Rights aus dem afrikanischen Menschenrechtsschutzsystem sind bislang eine
Unbekannte die allenfalls unter dem Blickwinkel des Kulturrelativismus wahrgenommen wird.
Gruppenrechte als Menschenrechte scheinen angesichts des Primats der Individualrechte
undenkbar. Indes offenbart die erstmalige Gesamtschau von der Ideengeschichte (innerhalb und
jenseits des Nationalstaates) dem theoretischen Diskurs zu kollektiven Rechtspositionen und
der Praxis des internationalen Menschenrechtsschutzes ein anderes Bild. Julia Kriesel
unternimmt eine rechtsvergleichende Analyse des afrikanischen amerikanischen und europäischen
Menschenrechtssystems und zeigt dass der Schutz von Gruppen durch Menschenrechte (unabhängig
von der rechtspositivistischen Ausgangssituation) längst Realität ist. Hervor tritt eine
Verflechtung von Individual- und Gruppenschutz mit einem (teilweise neuen) umfassenden
Menschenrechtsverständnis.