Ein zentraler Aspekt demokratischer Politik ist die Möglichkeit geltendes Recht zu ändern.
Gleichwohl haben demokratische Mehrheiten zahlreiche Vorgaben etwa aus Verfassungen und
völkerrechtlichen Verträgen zu beachten die nur in besonders schwerfälligen Verfahren zu
ändern sind. Der Kritik dass rigides Recht in unfairer Weise den Status quo verfestigt lässt
sich nicht durch einen Verweis auf dessen demokratische Entstehung entgehen. Stattdessen
untersucht Jakob Hohnerlein welche Festschreibungen prinzipiell zu rechtfertigen sind um
Defiziten der Tagespolitik entgegenzuwirken. Die theoretische Frage wirkt sich auch auf die
Verfassungsinterpretation aus. Für das Grundgesetz zeigt sich dass ihm jenseits eines bloßen
Voluntarismus eine Verfassungskonzeption zugrunde liegt. Hieraus ergeben sich Grenzen neuer
Konstitutionalisierungen und Orientierungspunkte inwieweit eine legislative Selbstbindung
aufgrund des Vertrauensschutzes und der Zustimmung zu Verträgen anzuerkennen ist. Die Arbeit
wurde mit dem Werner-von-Simson-Preis 2019 ausgezeichnet.