Die europäische Finanz- und Staatsschuldenkrise zeigt dass eine mitgliedstaatliche Aufsicht
über Finanzinstitute der europäischen Dimension von Finanzkrisen nicht gerecht wird:
Mitgliedstaaten unterliegen Anreizen ihre Aufsicht zulasten der Währungsunion als Ganzes
auszurichten. Dem begegnet der europäische Gesetzgeber mit der Zentralisierung von
Aufsichtskompetenzen bei den europäischen Aufsichtsbehörden EBA und EZB. Diese sollen
Rechtsanwendung und Rechtsauslegung harmonisieren und so auf die Herstellung
mitgliedstaatsübergreifend kohärenter Regulierungsumgebungen für Finanzinstitute hinwirken.
Lukas Philipp Köhler untersucht Rechtsnatur und Effektivität der Instrumente einer
administrativen Normsetzung beider Aufsichtsbehörden. Er stellt die These auf dass ihre
Befugnisse zur Herstellung von Kohärenz ausreichen wenn die Behörden das zugrundeliegende
Primär- und Sekundärrecht nur selbstbewusst auslegen.