Die religiös-weltanschauliche Neutralität ist der Schlüsselbegriff des deutschen
Religionsverfassungsrechts. Trotz seiner zentralen Stellung bestehen erhebliche Unsicherheiten
über den genauen Bedeutungsgehalt dieses Verfassungsgrundsatzes. Um eine möglichst
ganzheitliche Betrachtung zu ermöglichen nähert sich Elias Bornemann dem Neutralitätsgebot von
mehreren Seiten. Er erarbeitet die historischen Grundlagen des Rechtsbegriffs beleuchtet
Bezüge zur politischen Philosophie und schafft rechtsdogmatische Anknüpfungspunkte. Hierauf
aufbauend werden in Rechtsprechung und Wissenschaft verschiedene Konzepte
religiös-weltanschaulicher Neutralität identifiziert und sowohl auf ihre Verfassungsmäßigkeit
als auch ihre Leistungsfähigkeit hin untersucht. Die Ordnungs- und Analyseleistungen dieser
Arbeit sind damit Struktur und Anleitung für die künftige Diskussion über das
verfassungsrechtliche Verhältnis von Staat und Religion.