Der Gleichwertigkeit kommt im heutigen Finanz- und Kapitalmarktrecht erhebliche Bedeutung zu.
Dabei handelt es sich um einen Regelungsmechanismus der wie folgt funktioniert: Eine Norm
sieht begünstigende Rechtsfolgen - etwa die Registrierung eines Unternehmens zur Erbringung von
Wertpapierdienstleistungen - für den Fall vor dass ihr Regelungsgegenstand bereits in
gleichwertiger Weise durch die Vorschriften eines anderen Normgebers verwirklicht wird.
Zahlreiche Normierungen dieses Mechanismus finden sich in den Drittstaatenregelungen der
Europäischen Union die vor dem Hintergrund des Brexits zuletzt beträchtliche Relevanz erlangt
haben. Bislang bestehen in Praxis und Wissenschaft allerdings Unklarheiten über diverse Aspekte
der Gleichwertigkeit. Tilman Imm legt dar dass es sich bei den verbreiteten
Gleichwertigkeitsvorschriften um Fälle gesetzlich vorgesehener Substitution handelt und zeigt
die praktischen Konsequenzen dieser Erkenntnis auf.