Gegenwärtig drohen rechtsstaatliche Selbstverständlichkeiten verlorenzugehen. Eine Bremer
Sicherheitsgebühr will Fußballvereine belasten wenn Dritte das Umfeld einer Veranstaltung
nachhaltig stören (sog. Risikospiele). Doch verursachen die Störer - die Hooligans - und nicht
die Vereine die Gewalt. Die Fußballvereine sind für Aggressionen außerhalb ihrer Einflusssphäre
- den Stadien - nicht verantwortlich. Die Sicherheitsgebühr würde den Hooligans ermöglichen
den gegnerischen Verein durch ihre Angriffe kostenrechtlich zu belasten. Die Freiheit bei
Sportveranstaltungen Demonstrationen Konzerten Festivals oder Weihnachtsmärkten wäre auch
wirtschaftlich gefährdet. Der Verfassungsstaat aber gewährt jedem Menschen unentgeltlich
Sicherheit gleichgültig ob er arm oder reich mächtig oder ohnmächtig ist. Bei besonderen
Gefahrenlagen - einem gewaltauffälligen Großereignis oder einer Pandemie - erhöht er seine
Schutzanstrengungen fordert aber keine Gebühr von den Betroffenen. Dieses Recht auf
unentgeltliche Sicherheit ist ein Fundament moderner Verfassungsstaatlichkeit.