Begriffe und Rechtsgrundsätze aus dem innerstaatlichen Recht werden im Völkerrecht verwendet
um völkerrechtliche Tatbestände zu erfassen und zu normieren. Während die Verwendung einzelner
innerstaatlicher Begriffe und Rechtsgrundsätze in den vergangenen Jahren immer wieder Anlass zu
Debatten in der Völkerrechtswissenschaft gegeben hat fand eine Auseinandersetzung mit der
grundsätzlichen Methodik der Übertragung lange Zeit nicht statt. Tatjana Chionos widmet sich
der Frage welche Elemente in diesen Übertragungsprozessen von Bedeutung sind und bildet damit
einen methodologischen Rahmen der Übertragung. Dazu bezieht sie neben rechtstheoretischen auch
linguistische und (sprach-)philosophische Erwägungen mit ein. Im Zusammenhang der Übertragung
innerstaatlicher Rechtsgrundsätze unterzieht sie zudem die völkerrechtliche Rechtsquelle der
allgemeinen Rechtsgrundsätze einer näheren Untersuchung.