Muße wird gemeinhin als selbstbestimmte Zeit charakterisiert die sich durch die Freiheit von
Zwängen auszeichnet - Arbeit gilt dann schnell als ihr Gegenteil. Bei genauerer Analyse
hingegen sind die Grenzen zwischen Muße und Arbeit keineswegs so scharf zu ziehen und ihre
Beziehung zueinander stellt sich als deutlich komplexer heraus. Welche Spielräume bietet Arbeit
für Muße? Inwiefern kann Muße Arbeit und Arbeit Muße sein? Die interdisziplinären Beiträge
dieses Bandes liefern ein historisch empirisch-ethnografisch und systematisch fundiertes Bild
der jeweiligen gesellschaftlichen Bedeutung und der konkreten Ausprägungen produktiver
Unproduktivität. Indem sie das Verhältnis von Muße und Arbeit differenziert bestimmen tragen
sie auch zur schärferen Analyse beider Konzepte bei.