Urmas Nõmmik untersucht die Anfänge der Erzelternerzählungen im Kontext der Königshöfe im alten
Israel und Juda. Die mit Literar- und Redaktionskritik kombinierte Motivgeschichte bzw.
Motivkritik erlaubt einen Einblick in die Verbindungen zwischen den ältesten Genesis-Texten
anderen alttestamentlichen Texten und den altorientalischen Hoftraditionen. Einzelne
Jakoberzählungen in Gen 25* 27* 28* und 32* sowie ihre älteste Kombination im Zyklus Gen
25-33* aber auch die Isaakerzählung in Gen 26* und die Lot-Sodom-Erzählung in Gen 19* liefern
zahlreiche Motivverbindungen zu nordwestsemitischen und mesopotamischen Texten. Besonders sind
aber die strukturellen Parallelen in alttestamentlichen (Gen Num 1-2 Sam 1-2 Kön)
hethitischen und mesopotamischen Überlieferungen hervorzuheben. Unter den letzten sticht zumal
die Gilgamesch-Tradition heraus die sich mehr oder weniger in den Jakob- Isaak- Rebekka- und
Lot-Erzählungen widerspiegelt.