Alix Giraud-Willer untersucht die Berechtigung starrer Mindeststrafen auf rechtsvergleichender
Basis. Sie schränken den Entscheidungsspielraum des Richters bei der Strafzumessung erheblich
ein. Absolute Strafen eine extreme Auspragung starrer Mindeststrafen schließen einen
richterlichen Entscheidungsspielraum im Grundsatz sogar ganzlich aus. Während das deutsche
Strafrecht starre Mindeststrafen einschließlich absoluter Strafen vorsieht nahm das
französische Recht von starren (erhöhten) Mindeststrafen inzwischen Abstand. Die Autorin
untersucht die Wechselwirkungen zwischen gesetzlicher Fixierung hoher Strafen Reaktionen der
Strafpraxis und gesetzlicher Lockerung der Strafdrohungen in beiden Rechtsordnungen. Durch
ihren Blick auf zwei Jurisdiktionen bietet sie Erklärungsansätze für bestimmte Erscheinungen
des geltenden Sanktionenrechts sowie Denkanstöße für seine Reformierung an.