Dem Wahlsystem kommt in einer Demokratie entscheidende Bedeutung zu denn Wahlrechtsfragen sind
Machtfragen. Jan-Marcel Drossel untersucht unter besonderer Berücksichtigung des Grundsatzes
der Wahlgleichheit aus Art. 38 Abs. 1 Satz 1 GG welche Grenzen das Grundgesetz dem Gesetzgeber
bei der Ausgestaltung des Wahlsystems zur Bundestagswahl setzt. Er zeigt auf dass sich
Wahlsysteme nicht stets trennscharf kategorisieren lassen und plädiert insbesondere
abweichend von der bisherigen Rechtsprechung für einen systemübergreifenden
Wahlgleichheitsbegriff. Im Anschluss nimmt er dessen Inhalte und die hieraus resultierenden
Folgen für den gesetzgeberischen Gestaltungsspielraum im Wahlrecht in den Blick und spricht
sich dafür aus die verfassungsrechtlichen Grenzen im Sinne des Grundgesetzes als Rahmenordnung
weit zu fassen.