Wie gelangen die Vermögenswerte eines verstorbenen Menschen in die Hände der auserkorenen
Empfänger? Das deutsche Erbrecht bedient sich hierzu eines hochkomplexen Vollzugsapparats der
sich mit den Begriffen Universalsukzession Vonselbsterwerb und Erbenhaftung immer nur in
Ausschnitten erfassen lässt. Auf der Grundlage einer eigens entwickelten Taxonomie der
Nachlassabwicklung stellt Jan Peter Schmidt die BGB-Lösung in einen breiten historischen und
rechtsvergleichenden Kontext und legt hierdurch die unter den nationalen Regeln und
Begrifflichkeiten verborgenen Strukturelemente frei. Er zeigt wieso sich die vielfältigen
Interessenkonflikte nur in begrenztem Maße auflösen lassen ermöglicht eine neue Sichtweise
insbesondere auf das Thema der Erbenhaftung und leuchtet Spielräume für eine Reform der seit
langem als unbefriedigend empfundenen deutschen Regelung aus.