Anhand der insgesamt zehn Erzählungen von Israels Murren in der Wüste zeigt Walter Bührer dass
und wie Auslegung und deutende Aneignung der biblisch gewordenen Texte kein erst nachbiblisches
Phänomen sondern bereits prägend für Entstehungs- und Kanonisierungsprozesse der Texte selbst
sind. An den Murrerzählungen können Fortschreibungs- und Auslegungsprozesse in den biblisch
gewordenen Texten syn- und diachron in den einzelnen Erzählungen Kapitel und Buch übergreifend
im Rahmen der Textgeschichte und im Vergleich mit weiteren alttestamentlichen Textcorpora
aufgezeigt werden. Dabei zeigt sich dass das Murren Israels zunehmend negativ gedeutet wird.
Die Arbeit leistet damit gleichermaßen einen Beitrag zur aktuellen Pentateuchforschung sowie
zur Klärung des Phänomens der sogenannten innerbiblischen Schriftauslegung.