Ohne die frühmittelalterlichen Mönche und Kleriker wäre dem lateinischen Westen die meiste
wissenschaftliche Literatur und Dichtung der Antike verloren gegangen. Eifrig kopierten und
kompilierten sie in den Klöstern an den Kathedralen und am karolingischen Herrscherhof das
antike Wissen und verbreiteten es in ihren gelehrten Netzwerken. Hedwig Röckelein verfolgt die
Spuren dieses Prozesses der Übertragung Übersetzung und Veränderung antiken Wissens durch
christliche Gelehrte an ausgewählten Fachgebieten nämlich der Medizin und der Astronomie. Ihre
Untersuchung konzentriert sich auf die Handschriftenüberlieferung aus dem Kloster St. Gallen in
der Schweiz aus dem Reichskloster Lorsch am Mittelrhein und vom karolingischen Hof in Aachen
während der späten Regierungszeit Karls des Großen (ca. 790-814) und der Regierung Ludwigs des
Frommen (bis 840).