Der Bundesstaat dessen Kern die Staatlichkeit der Bundesländer ist gehört zu den
unveränderlichen Konstanten des Grundgesetzes. Dies macht es erforderlich sich des Inhalts der
sog. Eigenstaatlichkeit der Länder im Bundesstaat zu vergewissern. Auch der Prozess der
europäischen Integration verlangt immer wieder nach Neuvermessungen und Neubewertungen der
deutschen Bundesstaatlichkeit. Ines Gillich entwickelt einen konzeptualen Rahmen um die
Elemente der Staatlichkeit der Länder nach Maßgabe des Grundgesetzes aufzuschlüsseln. Dabei
untersucht sie ob diese im Prozess der europäischen Integration bewahrt oder relativiert wird
und stellt heraus dass dem Zugriff auf die Eigenstaatlichkeit der Länder verfassungs- und
unionsrechtlich rote Linien gezogen sind. Ines Gillich nimmt dabei eine Neuinterpretation der
verfassungsrechtlichen Struktursicherungsklausel vor und legt dar dass auch die
Unionsrechtsordnung in mehrfacher Hinsicht als Absicherungsebene für die Wahrung föderaler
Strukturen der EU-Mitgliedstaaten fungiert.