Vor den deutschen Zivilgerichten klagen zunehmend Spieler die vor der weiteren Liberalisierung
des Glücksspielrechts im Jahr 2021 an Glücksspielen im Internet teilgenommen haben. Sie fordern
von Unternehmen die solche Glücksspiele anbieten die Rückzahlung geleisteter Spieleinsätze.
Diese so genannten Spielerklagen waren bisher unterschiedlich erfolgreich. Die deutschen
Gerichte sind sich zwar weitgehend einig dass die Spielverträge wegen Verstoßes gegen die
bisherigen Glücksspielstaatsverträge nach 134 BGB unwirksam sind obwohl die
Glücksspielaufsicht bewusst das bisherige Glücksspielverbot im Internet nicht durchgesetzt hat.
Vielmehr hat die staatliche Aufsicht Verstöße der Unternehmen geduldet wenn sich die
Unternehmen an bestimmte Vorgaben der Behörden halten um zu verhindern dass Spieler auf ein
gänzlich unreguliertes Angebot ausweichen. Uneinigkeit besteht aber ob etwaige
bereicherungsrechtliche Ansprüche nach 817 Satz 2 BGB gesperrt sind. Dagegen haben die Gerichte
deliktische Schadensersatzansprüche der Spieler bisher nur vereinzelt bejaht. Auch die
Verjährung etwaiger Ansprüche wirft Fragen auf. Zu diesen privatrechtlichen Aspekten der
Spielerklagen die bisher noch nicht umfassend diskutiert wurden nehmen die Beiträge dieses
Bandes Stellung.