In dieser Studie befasst sich Anna Malomud mit zwei vollständig überlieferten Lehrgedichten des
Nikander von Kolophon (2. Jh. v. Chr.) - den Theriaka (über Stiche giftiger Tiere und deren
Behandlung) und den Alexipharmaka (über die durch den Mund aufzunehmenden Gifte und ihre
Gegenmittel). Obwohl Nikanders toxikologisches Diptychon eine wichtige Stellung in der
Geschichte des antiken wie insbesondere griechischen Lehrepos einnimmt hat es bisher keine
angemessene Deutung erfahren. In der vorliegenden Monographie unternimmt die Autorin eine
solche einheitliche Interpretation mit Fokus auf geographische Informationen die in beiden
nikandrischen Werken enthalten sind. So kann sie zeigen dass das Geographische in den Theriaka
und Alexipharmaka mit verschiedenen Aspekten dieser Werke Nikanders in einem sachlichen
Zusammenhang steht und somit weit mehr als nur das Merkmal einer hellenistischen Gelehrsamkeit
darstellt.