Christoph Andreas Weber analysiert die gesellschaftsrechtlichen Pflichten des Vorstands der
Aktiengesellschaft im Hinblick auf Rechtsverstöße mit Unternehmensbezug: Der Vorstand verletzt
Pflichten gegenüber "seiner" Gesellschaft wenn er im Rahmen seiner Tätigkeit selbst gegen
Gesetze verstößt (Legalitätspflicht) oder keine hinreichenden Maßnahmen gegen Rechtsverstöße
von Mitarbeitern ergreift (Legalitätsdurchsetzungs-pflicht). Aber weshalb ist ein solches
Verhalten auch im Innenverhältnis zur Aktiengesellschaft pflichtwidrig selbst wenn diese davon
vielleicht sogar wirtschaftlich profitiert? Das Privatrecht wird hier in den Dienst der
Rechtsdurchsetzung im öffentlichen Interesse gestellt. Mithilfe einer rechtsdogmatischen
rechtsökonomischen und in Teilen auch rechtsvergleichenden Methodik zeichnet der Autor ein
differenziertes Bild von den Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes und seiner Einbettung in
die gesellschaftsrechtliche Dogmatik und leistet damit Grundlagenarbeit zur
Compliance-Diskussion im Gesellschaftsrecht.