Der Lokaljournalismus befindet sich in einer Krise es wird über die Gefahr von
"Nachrichtenwüsten" debattiert. Vor diesem Hintergrund überrascht ein Blick auf die
Radiolandschaft in Nordrhein-Westfalen: Nahezu jede Stadt hat einen eigenen Radiosender mit
lokaler Redaktion. Zurückzuführen ist dies auf das weltweit einmalige Zwei-Säulen-Modell mit
dem seit 1987 die flächendeckende lokale Medienvielfalt gesichert werden soll. Aber Internet-
und Plattformökonomie setzen auch das Zwei-Säulen-Modell unter Druck. Es drängt sich die Frage
auf ob der lokale Hörfunk in Nordrhein-Westfalen auch im Digitalen (DAB+ Internet
Streaming-Plattformen) bestehen kann oder ob ein Kurswechsel angezeigt ist. Muss in einer
globalisierten und digitalisierten Welt auf lokalen Hörfunk vollständig verzichtet werden oder
sind die Internetplattformen stärker in die Pflicht zu nehmen? Sollte der Staat die Lokalradios
finanziell fördern oder kommt gar die Neugründung einer öffentlich-rechtlichen Anstalt zur
lokalen Berichterstattung in Betracht? Diesen Fragen geht Jan Christopher Kalbhenn aus
verfassungs- und rundfunkrechtlicher Sicht auf den Grund.