Menschen sind rational. Diese Annahme über menschliches Entscheiden prägt nicht nur die
klassische Ökonomie sondern auch das (Verfassungs- und Verbraucherschutz-)Recht. Das Phänomen
der Dark Patterns stellt dieses Ideal eindrücklich in Frage: Gestalterinnen und Gestalter
digitaler Benutzungsoberflächen können hiernach Entscheidungsschwächen menschlichen Denkens
systematisch zu ihrem Vorteil ausnutzen. Die Verhaltensökonomie hat die Herausforderungen
derartiger Entscheidungslenkung erkannt. Das Recht hingegen ist hierauf nicht vorbereitet: Ihm
wohnt eine Rationalitätserwartung inne die die Menschen so nicht erfüllen. Doch muss sich das
Recht - als Folge eines grundrechtlichen Schutzauftrags für die innere Sphäre der Grundrechte -
an dieser Realität ausrichten. Quirin Weinzierl entwickelt Leitlinien dazu wie der Gesetzgeber
bestehende Vorschriften zum Entscheidungsschutz anpassen könnte um wirksam vor den Gefahren
von Dark Patterns zu schützen und ein behavioristisches Marktversagen abzuwenden. Neueste
Gesetzgebungsakte der EU stimmen hier zuversichtlich.