Die Straftatbestände der §§ 299a b StGB knüpfen an ein hochkomplexes dicht reguliertes
Gesundheitssystem an. Es herrscht insoweit eine "negative" oder "asymmetrische" Akzessorietät
zu den einschlägigen gesundheitsrechtlichen sowie den berufs- und sozialrechtlichen
Regelungen. Maren Kristina Becker analysiert dieses Akzessorietätsverhältnis und untersucht
wie insbesondere die berufs- und sozialrechtlichen Vorschriften die Straftatbestände prägen.
Auch die Frage nach dem Rechtsgüterschutz wird behandelt. Im Zentrum der sich anschließenden
verfassungsrechtlichen Diskussion steht die Vereinbarkeit mit dem Bestimmtheitsgebot und dem
Wesentlichkeitsgrundsatz. Die Autorin beleuchtet zudem Ansätze der Rechtswissenschaft die auf
eine restriktive Norminterpretation abzielen. Die herausgearbeiteten Defizite der §§ 299a b
StGB bilden sodann den Ausgangspunkt für einen Reformvorschlag.