Wie gelingt postdiktatorischen Gesellschaften der Weg in die Demokratie? Was bedeutet die
Auseinandersetzung mit Gewalt und Unrecht für ihre Identitätsbildung nach dem Ende der
Gewaltherrschaft? Henning Tümmers widmet sich der komplizierten Nachgeschichte des
Nationalsozialismus in der alten Bundesrepublik der DDR und im vereinten Deutschland. Anhand
zentraler Beispiele werden der Umgang mit NS-Verbrechen in Politik Gesellschaft Wissenschaft
und Kultur vergangenheitspolitische Verflechtungen zwischen West und Ost und miteinander
konkurrierende Erinnerungen an das Dritte Reich analysiert. Henning Tümmers zeigt in aller
Deutlichkeit dass trotz zunehmender zeitlicher Distanz zum Nationalsozialismus dieser selbst
im 21. Jahrhundert eine spürbare gesellschaftspolitische Wirkmacht entfaltet.